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Biografie | Szenario | Realisation
17. bis 19. August 2001 (Freitag ab 14 Uhr, Samstag u. Sonntag ab 9 Uhr,
Einlass jeweils bis 20 Uhr, Eintritt 4.- DM/Erwachsene, 2.- DM/Kinder),
im Britzer Garten, Liegewiese beim Freilandlabor, Eingang Buckower Damm
(U/S-Bahnhof Hermannstrasse, Bus Nr. 144).

URLAUB VERPFLICHTET -
Schwarzmeerbrandung zu Gast im Britzer Garten

Es ist Sommer. Die Stadt ist heiss und stickig. Die Menschen haben zuviel gearbeitet. Wer noch kann, fährt raus zum Baden. Die anderen bleiben und gehen in den Park.
Im Park ist ein stürmisches Geräusch zu hören. Auf der Wiese sind Hängematten und Liegestühle verteilt. Darin liegen Menschen. Sie sind umgeben von einer riesigen Meeresbrandung. Schwere Wellen donnern gleichmässig langsam auf den nicht vorhandenen Strand. Leise kommen sie angekrochen, bauen sich auf, saugen sich voll, wachsen und brechen sich, lassen alles vibrieren, werfen sich überallhin, liegen kurz und nehmen alles wieder mit.
Drei Tage lang. Tag und Nacht.

 

Realisierung

Die digitale Aufnahme der Brandungswellen existiert. Sie kann durch eine geeignete Klanginstallation ihre äusserst intensive Wirkung entfalten. Dafür ist es notwendig, eine für den Aussenraum ausreichend dimensionierte Stereoanlage samt zwei Boxenpaaren – mit einem Frequenzbereich von ca. 44 – 18.000 Hertz – zu installieren. Durch die Anordnung der Boxen wird es den Anwesenden scheinen, als seien sie von Brandung umgeben, als rollten Wellen an ihnen vorbei. Was vorbei rollt, sind natürlich 'nur' Schallwellen, die jedoch in ihrer Eigenschaft, schwere Meereswellen wiederzugeben, körperlich wie diese wahrnehmbar, d.h. wie Wasser spürbar werden.



Chantal Labinski

1968 in Aachen geboren; Studium Freie Kunst/Experimentelle Malerei an der Muthesius Hochschule, Kiel (1991 - 98); Studienaufenthalt an der John-Moores University, Liverpool (1995 - 96). Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u.a. für das Literaturforum im Brechthaus, Berlin; in der View Gallery, Liverpool; bei Peking Kunstausstellungen, Berlin; bei "Ceterum Censeo" im Marstall, Berlin; im Künstlerbahnhof Westend, Berlin; sowie autonom initiierte Projekte im öffentlichen Raum, u.a. in Kiel, Hamburg und Berlin.

Chantal Labinski lebt in Berlin.